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Deutscher Expressionismus im Leopold Museum

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 15.11.2019, 18:49 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 7416x gelesen

Wien [ENA] Der Deutsche Expressionismus ist nicht schön. Soll es auch gar nicht sein. Aber was ist schon schön? Ist die Entscheidung nicht letztendlich in den Augen des Betrachters, der Betrachterin? Wer sich selbst ein Bild darüber machen möchte, geht am besten in das Leopold Museum in Wien. Da findet gerade die große Ausstellung "Deutscher Expressionismus" Die Sammlungen Braglia und Johenning statt.

Was ist da passiert im Expressionismus, dass das "Verzerrte", das scheinbar "Unausgereifte" zur Darstellung kommt? Aber da sind wir vielleicht schon bei der wichtigsten Frage, die uns eigentlich der Künstler, die Künstlerin beantworten müsste. Aber auch der gut gemachte und ausführliche Katalog zur Ausstellung versucht darauf eine Antwort zu geben. Aber vielleicht haben die Modernen schon die Entwicklung der Fotografie vorweggenommen, denn mit der Detailtreue der Fotografie wollten und konnten sie nicht mehr konkurrieren. Also nahmen sie sich den Freiraum der entstand und gaben der Formensprache ganz neue Impulse, explodierten förmlich in die Gegenstandslosigkeit und begeisterten sich an den Möglichkeiten Formen aus ihrem Kontext zu reißen

Aber machen wir das nicht mittlerweile auch mit der Fotografie, die mit Photoshop ganz neue Möglichkeiten bekommen hat? Sind wir gefangen in der "Entstellung" könnte man fragen. Ja und Nein. Das Weltenrad dreht sich weiter und weiter und weiter und in der Bewegung verliert sich das Feste und Ewige im Staunen und Wundern. Und welche Bilder erwarten uns im Leopold Museum? Da findet sich zu Beispiel Emil Noldes "Alpenveilchen". Nicht in der Tradition eines exakten Blumenbildes gemalt, sonder eine Sinfonie in Blau, Rot und Weiß, die sich nur ansatzweise als Blumenbild enttarnt. Und da ist Max Pechsteins "Junge Dame mit Federhut", die zornig und frech in erschreckend starken Rottönen, die sie wie Feuer umlodern, den Betrachter herausfordert.

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