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Gedanken zu Augustinus von Hippo

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 16.11.2020, 06:24 Uhr
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Wien [ENA] Augustinus gehört sicherlich zu jenen Menschen, die ohne Glauben nicht leben können. Sein ganzes Leben war von einem verzweifelten Ringen nach Glaubensfestigkeit geprägt. Erst nach einem intellektuellen, körperlichen und seelischen Zusammenbruch festigte ihn ein Bekehrungserlebnis. Daraufhin entschied er sich für das Christentum, verließ den Manichaismus und wählte einen asketischen Lebensweg.

In der Osternacht 387 n.Chr. ließ er sich mit seinem Sohn und seinem Freund Alypius in Mailand von Bischof Ambrosius taufen. In seinem berühmten autobiographischen Buch "Bekenntnisse" beschreibt er äußerst rührend seine tiefen seelischen Zweifel während seiner Jugend. "Nach Karthago kam ich und von allen Seiten umtoste mich das eklige Gewirr schändlicher Liebeshändel...meine Seele siechteund in ihrem Elend warf sie sich hinaus in die Außenwelt, gierend nach sinnlicher Reizung...ich verstrickte mich in den Fesseln des Genusses...um dann gepeitscht zu werden von den glühenden Eisenruten der steten Eifersucht, des Argwohns, der Furcht und des Zorns." Vielleicht klingen diese dramatischen Worte von Augustinus für viele nicht ganz unbekannt.

Der Ekel vor dem Zuviel an Welt lässt uns auch nach Glaubenswahrheiten suchen. Aber was ist der Glaube eigentlich? Eigentlich glauben wir an vieles, zum Beispiel, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht. Aber der Glaube an einen Religionsgründer erfasst die Menschheit auf eine ganz besondere Weise. Der bedingungslose Glaube scheint oft der letzte Rettungsanker in einem Meer von Zweifeln und Irrtümern. Augustinus hat im Christentum diesen sicheren Hafen gefunden und wurde zu einem großen Kirchenlehrer und zu einem der einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike und prägte und mitbestimmte damit das Denken des christlichen Abendlandes.

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